Wie misst man einen Raum aus?

Schlenkhoff Fliesen GmbH
2023-01-02 14:09:00 / Ratgeber
Wie misst man einen Raum aus? - Wie misst man einen Raum aus?
Wollt Ihr schon länger wissen, wie Ihr euren Raum richtig ausmessen könnt? Da diese Frage schon öfters bei uns zu tragen kam, möchten wir euch eine kleine Hilfestellung geben und unser Wissen mit euch teilen. Folgendes wird gebraucht um los legen zu können: Ein Maßband Ein Notizblock und ein Bleistift oder Stift Einen Taschenrechner Einen willigen und fähigen Helfer (obwohl DoItYouself-Experten stets alles alleine könnnen) Geduld (es ist eine Tugend, erinnere dich) Einen leckeren Kaffee (DIY ist erlaubt) Wer ein neues Projekt in den eigenen vier Wänden plant, muss wissen, wie man einen Raum korrekt ausmisst. Wie ist es sonst beispielsweise möglich, die Wand mit ausreichend Farbe zu streichen oder genug Fliesen für die Bodenverlegung zu haben? Es ist wichtig zu wissen, dass bei der Raumausmessung auf verschiedene Maßeinheiten achten muss. Wenn Du zum Beispiel neuen Boden verlegen möchtest, dann brauchst die gesamte Fläche des Bodens. Falls Du neue Farbe ins Spiel bringen willst, solltest Du die Fläche von der Decke mitsamt der Wände im Raum kennen. Das kann problematisch sein, wenn Du eine derartige Aufgabe noch nie gemacht hast und die Besonderheiten wie Nischen, Decken und Erkerfenster die Arbeit noch zusätzlich erschweren können. Die klassische Methode für das Ausmessen vom Boden und der Wand ist gleich, aber es gibt paar Dinge worauf man achten sollte, sodass wir auf diese Probleme seperat eingehen werden.   1. Boden ausmessen a) Nehme als erstes ein Blatt Papier zur Hand und erstelle eine Zeichnung vom dem Raumgrundriss. Damit kannst Du jedes Maß aufschreiben, welches Du ermittelst. Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass die Zeichnung maßstabsgerecht ist. Nützlich ist es, wenn diese jedoch sauber aufgemalt wird. Für Dein Projekt sind nur die Dinge bei der Zeichnung wichtig, die Du berücksichtigen möchtest, nicht relevant wären für den Bodenmaß die Türen und Fenster. Sofern ein Wandschrank in deinem Zimmer ist, daran denken, diesen in der Rechnung mit einzubeziehen. b) Um die Raumfläche richtig zu berechnen, solltest Du Dich für die Standardmaße entscheiden: Länge x Breite = Flächenmaß. Miss beide Maßen am breitesten Raumpunkt. Dabei bekommst Du die richtige Maße für Dein Projekt. Möbelstücke sollten falls Möglich an die Seite geschoben werden. Nehme Dir eine zweite Person zum Ausmessen dazu, welche am anderen Ende das Maßband, stramm festhält. c) Lieber auf Nummer sicher gehen und einen Taschenrechnet mit dazu nehmen. Nehme die ermittelte Größe und multipliziere die Maßen. Eine Beispielrechnung für Euch, siehe Zeichnung: Länge = 260 cm, Breite = 400 cm, d.h. 260 cm x 400 cm = 104.000 cm² Dividiert durch 10.000 um auf die m²-Anzahl zu kommen. Ergebnis: 10.400 / 10.000 = 10,40 m² Dezimalzahlen können auf oder ab gerundet werden. Der Verschnitt sollte stehts mit einbezogen werden. (10% reichen in der Regel.) Daher multipliziert man 1,1 dazu = 10,40 * 1,1 = 11.44 m² Das ist die Quadratmeter Anzahl an Fliesen die du benötigst, inkl. Verschnitt. Die Maße sind auf der Zeichnung zu notieren. Siehe Zeichnung. d) Bei der Berechnung müssen die quadratischen und rechteckigen Längen und Breiten der Nischen sowie Einbuchtungen beachtet werden. Diese sind unter anderem WC- und Sanitäranlagen im Badezimmer, falls dort zum Beispiel Fliesen verlegt werden sollen. Beim Bestimmen von rechteckigen oder quadratischen Nischen machst genau dieselben Schritte wie bei der Ermittlung der Hauptfläche im Raum. Die Breite und die Länge werden am Ende miteinander multipliziert. Das Ergebnis wird wiederum auf der Zeichnung notiert. Bei weiteren Nischen im Raum, wiederhole den Schritt. e) Falls runde Einbuchtungen oder Nischen im Raum vorhanden sind, solltest Du die längste Länge und Breite ermitteln. Du darfst nicht über die Kanten hinweg berechnen, die Du bereits schon einmal abgemessen hast. Das Ergebnis wird mit der Pi-Zahl (3,14…) multipliziert und die Fläche nochmals durch zwei geteilt. f) Addiere alle Nischenflächen zu den Maßen der Hauptfläche dazu. Nun hast Du die Raumgesamtfläche in Quadratmeter. Somit steht Deinen Besorgungen der Materialien nichts mehr im Wege, da Du nun die richtige Größe weißt und alles akkurat ausrechnen kannst, was Du für Dein Projekt brauchst. Im Folgenden sieht Ihr die etwas komplizierte Rechnung mit Nischen 2. Das Beispiel am Badezimmer a) Die Länge und die Breite eines rechteckigen oder quadratischen Raumes ist mit der Standard-Formel zu berechnen, um den Raumumfang zu ermitteln. Benutze ein Maßband. b) Beide Maße werden addiert und mit dem Endergebnis mit zwei multiplizieren. Um wirklich sicherzugehen, dass Du alles richtig gerechnet, ist ein Taschenrechner ratsam. Sofern die Länge und die Breite addiert wurde, wird das Ergebnis mit zwei multipliziert. Nun hast Du den Raumumfang. c) Falls der Raum unregelmäßig geformt ist, muss jede Seite einzeln ausgemessen werden. Skizziere jede Seite in Deiner Zeichnung hinein und mit Deinem Maßband ermittelst Du die Größen. d) A    123 x 123 cm = 15.129 cm² = 1,51 m² B    226 x 250 cm = 56.500 cm² = 5,65 m² C D e)    Alle Maße werden zusammengerechnet. Nun hast Du die Länge Deines Raumumfangs. A + B + C + D = f) Den Verschnitt auch hier nicht vergessen Die 10% kommen auch hier wieder zum Einsatz 19,56 * 1,1 = 21,80 m² 3. Wände ausmessen a) In der Zeichnung werden alle Fenster und Türen eingetragen. Es muss genug Platz für die ermittelten Maße bleiben. b) Um die Wandberechnung durchzuführen, ist die Standardformel anzuwenden. Benutze ein Maßband und schreibe alle Maße auf. Es gibt zudem auch höhere Wände. In diesem Fall ist eine zweite Person möglicherweise hilfreich, um das Maßband zu halten. c) Die Länge und die Breite werden miteinander multipliziert. Jetzt erhältst Du die gewünschte Quadratmeterzahl von der Wand. Notiere das Endergebnis. d) Jetzt sind die Einbauten, Türen oder Fenster an der Reihe, um diese auszumessen. Schreibe die Maße auf. Alls wird multipliziert und für die Richtigkeit mit einem Taschenrechner nachgerechnet. Die ergebene Quadratmeterzahl gibt Dir die gewünschte Auskunft. Addiere die Gesamtfläche von Einbauten, Fenster oder Türen. Dieser Schritt ist nur dann vonnöten, wenn mehr als eine Tür, mehr als ein Fenster oder bauliche Veränderungen im Raum aufzufinden sind. Notiere das Ergebnis. Das Ergebnis wird von dem vorherigen Schritt aus subtrahiert, um die Gesamtquadratmeterwandzahl zu ermitteln. 4. Decken ausmessen a) Für das Berechnen der Deckenfläche werden die ersten Schritte wie bei der Bodenermittlung ausgeführt. Für die Tatsache, dass es eine flache Decke gibt, dann ist die Berechnung der Raumfläche gleich der Deckenfläche. Bei quadratischen und rechteckigen Räumen sind diese beiden Maße identisch. b) Sind Knicke oder Überstände an den Decken zu finden, muss jedes Stück separat nachgemessen werden. Es kann sein, dass an den Zimmerdecken Erkerfenster oder Nischen herausstehen können. Jede Nische muss einzeln ausgemessen werden. Die Maße sollte in der Zeichnung eingebracht werden. Bei einer Neigung an der Decke muss die größere Fläche berücksichtigt werden als die von dem Boden. Genau das muss bei Deinem Materialeinkauf eingeplant werden. c) Alle Maße müssen zu der Raumfläche hinzuaddiert werden. Schreibe das Ergebnis der zusätzlichen Maße auf. Sind Oberlichter an den Zimmerdecken muss die Fläche von der Deckengesamtfläche abgezogen werden. Bestimme die Länge und die Breite der Oberlichter. Dann werden die Maße multipliziert. Dadurch erhältst Du die Fläche der Oberlichter. e) Die Oberlichterfläche wird von der Gesamtfläche der Zimmerdecke subtrahiert. Das Endergebnis ist die Deckenfläche in Quadratmeter. Zusätzliche wichtige Tipps zum Ausmessen eines Raumes: Wenn Du die Raumfläche ausmessen möchtest, um ausreichend Materialien zu kaufen, dann solltest Du lieber mehr Rohstoffe kaufen, um Abfälle durch das Zuschneiden auszugleichen. In der Regel liegen die Abfälle beim Standard bei etwa 10 Prozent. Um sicherzugehen, dass auch wirklich alle Maße richtig sind, benutze eine Rechenmaschine wie zum Beispiel ein Taschenrechner oder ein Mobiltelefon mit einer Rechnerfunktion. Eine zweite Person ist nützlich, um bei Deinem Projekt zu helfen. So vereinfachst Du Dein Konzept. Du misst oder Du schreibst die Messergebnisse auf. Sicherlich werdet Ihr Euch einig, wer was und welche Aufgaben übernimmt. Viel Glück bei Deinen Projekten!     Autor: Hans A. Hans ist ein ziemlich bescheidener Kerl. Manche sagen, dass er der erste Mann im Bereich Fliesen war, andere sagen, er hat Porzellan erfunden. Wir wissen nur, dass wenn es ums technische geht, Hans der Mann mit allen Antworten ist.  

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